4. Gallentees
Die Arbeitsgruppe "Arzneitees Teedrogen" der ÖGPhyt
schlägt für die unterstützende Behandlung von Gallenbeschwerden
einige Teemischungen vor, die im Folgenden näher charakterisiert
sind. Gallenbeschwerden äußern sich in oft krampfartigen
Schmerzen vor allem im rechten Oberbauch, begleitet von Blähungen
oder Obstipation. Gallentees sind symptomorientierte Mittel sowohl
für den Zeitraum bis zur Abklärung der Ursachen als auch
zur begleitenden Therapie. Für den Patienten belastende funktionelle
Beschwerden nach chirurgischen Eingriffen können gut behandelt
werden. Cholagoga, wie die javanische Gelbwurz, regen die Peristaltik
an (= cholekinetische Wirkung) und/oder fördern die Flüssigkeitssekretion
in die Galle (= hydrocholeretische Wirkung). Spasmolytische Arzneidrogen
wie das Schafgarbenkraut sind bei krampfartigen Beschwerden indiziert.
Dementsprechend werden Gallentees mit vorwiegend cholagoger oder
vorwiegend spasmolytischer Wirkung vorgestellt. Der hydrocholeretische
Effekt von Gallentees kann sich auch positiv bei Cholangitiden (Gallenwegsentzündungen)
auswirken.
Kontraindiziert sind Gallentees bei Ikterus (Gelbsucht) und Störungen
im Bereich des Galleabflusses, hier muss die Ursache behoben werden.
Laxantien sollten nur gezielt eingesetzt werden und sind daher in
den vorgeschlagenen Teemischungen nicht enthalten.
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